Hauskauf – was sollte man wissen und beachten?

Die erste Frage beim Projekt „Hauskauf“: Was beachten zukünftige Eigenheimbesitzer? Klar, die Lage, die Größe und den Preis ihres späteren Traumhauses. Letzterer entscheidet darüber, wie viel Haus für die Käufer infrage kommt. Neben dem eigentlichen Kaufpreis spielen auch die Kaufnebenkosten eine Rolle. Ebenfalls lohnt ein Blick auf den Ablauf der Hausbesichtigung.

Wie viel Haus kann ich mir leisten?

Es gibt beim Hauskauf was zu beachten. Das wissen die meisten, die sich für eine eigene Immobilie interessieren. In Deutschland sind das laut einer 2023 veröffentlichten Umfrage eine ganze Menge. 68 Prozent der Befragten wünschen sich ein Eigenheim. 64 Prozent davon das freistehende Einfamilienhaus.

Bevor es daran geht, ein Umzugsunternehmen in Berlin zu kontaktieren, das die Habseligkeiten ins Traumhaus bringt, braucht es Vorbereitung. Allem voran: einen Blick aufs eigene Konto.

Schließlich stellt sich noch vor der Haussuche die Frage: Wie viel Haus ist mit den eigenen Finanzen drin? Die Studie „Wohnen in Deutschland 2023“ deckt den Investitionsbedarf bei einem Eigenheim auf. Im Schnitt handelt es sich um 3.250 Euro pro Quadratmeter.

Hauskauf – was beachten Käufer finanziell?

In Berlin kosteten Häuser im Juni 2024 durchschnittlich 4.784 Euro je Quadratmeter. Bei einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern: 478.400 Euro. Die liegen bei Privatpersonen selten unberührt auf dem Sparkonto. Auch für kleine Unternehmen, die Firmenumzüge innerhalb Berlins planen, ist ein solcher Betrag eine große Hürde.

Vor dem Hauskauf stellt sich daher die Frage, wie viel Eigenkapital zur Verfügung steht. 50.000 Euro reichen meist nicht, um ein Haus in der Großstadt zu kaufen. Sie bilden jedoch eine Basis, um einen Hauskredit aufzunehmen. Wichtige Fragen vor einer Kreditberechnung:

  • Wie viel Geld bleibt monatlich für die Immobilienzahlung übrig?
  • Wie hoch fallen Sollzins und Tilgungssatz aus?
  • Wie lange läuft der Kredit?
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Wichtig: Kaufnebenkosten und einen Puffer für ungeplante Ausgaben berücksichtigen. Dazu gehören Kosten für Sanierung oder Modernisierung.

Eine einfache Formel gesucht, um die maximale Kreditsumme für den Hauskauf zu berechnen? Die monatlich mögliche Sparrate für ein Jahr durch die Summe von Sollzinssatz und Tilgungsrate teilen. Anschließend mit 100 multiplizieren. Mit dem Eigenkapital addieren. Nebenkosten subtrahieren.

Tipp beim Immobilienkredit: Hauskäufern empfiehlt sich, einen niedrigen Sollzins und eine hohe Tilgung zu wählen sowie 20 bis 30 Prozent des Hauspreises als Eigenkapital einzubringen.

Wie läuft eine Hausbesichtigung ab?

Stünde ihnen die Wahl frei, würden 76 Prozent der Deutschen ein Eigenheim beziehen. Doch wie finden sie ihr Traumhaus? Mit der Hilfe eines Maklers oder sie werfen selbst einen Blick in Immobilieninserate.

Zieht ein Angebot die Aufmerksamkeit auf sich, lohnt eine Hausbesichtigung. Dafür einen Termin mit dem Verkäufer vereinbaren und sich im Vorfeld einige Fragen zurechtlegen:

  • Wann steht das Haus zur Übernahme bereit?
  • Gibt es Schimmel oder andere Schäden, die auf den ersten Blick nicht auffallen?
  • Bleibt das Mobiliar im Haus?
  • Droht in der Umgebung eine erwähnenswerte Lärmbelästigung?

Ebenfalls ergibt es Sinn, sich über die Verkehrsanbindung in der Wohngegend sowie über Einkaufsmöglichkeiten zu informieren. Tipp für Familien mit Nachwuchs: Den Ruf von Kindergärten und Schulen in der Nähe erfragen.

Wichtig ist, sich für die Hausbesichtigung Zeit zu nehmen. Bei einem Einfamilienhaus mindestens eine Stunde. Käufer und Verkäufer werfen wahlweise mit einem Makler einen Blick in alle Zimmer des Hauses. Keller und Dachboden nicht vergessen.

Besteht ernsthaftes Kaufinteresse, folgt meist eine zweite Hausbesichtigung, um:

  • Detailfragen zu klären
  • Räume auszumessen
  • mögliche Makel genauer zu begutachten
  • Steckdosen zu überprüfen
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Käufer und Verkäufer nehmen sich bei einem Einfamilienhaus durchschnittlich zwei Stunden dafür Zeit.

Welche Kaufnebenkosten entstehen zusätzlich?

Gibt es neben dem eigentlichen Kaufpreis beim Hauskauf was zu beachten? Ja, die Kaufnebenkosten. Sie betragen im Durchschnitt rund neun bis zwölf Prozent des Hauspreises. Vier häufige Posten sind:

  • 3,5 Prozent des Kaufpreises für die Maklergebühr
  • 1 bis 1,5 Prozent des Kaufpreises für die Notarkosten
  • 0,5 bis 1 Prozent des Kaufpreises für den Grundbucheintrag
  • 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises für die Grunderwerbssteuer

Dazu gesellen sich versteckte Nebenkosten für den Umzug sowie mögliche Modernisierungsmaßnahmen.

Tipp: Mit Ausnahme der Maklergebühren, die sich Käufer und Verkäufer meist teilen, übernehmen Hauskäufer die Nebenkosten. Selten erklären sich die bisherigen Hauseigentümer dazu bereit.

Hauskauf – der Ablauf im Detail?

Das Traumhaus gefunden und die Finanzierung geklärt? Dann geht der Hauskauf folgendermaßen weiter:

  • Haus und Umgebung noch einmal auf Herz und Nieren prüfen
  • Blick ins Grundbuch werfen
  • Energieausweis, Bebauungsplan und Flurkarte anschauen
  • Altlastenverzeichnis kontrollieren

Anschließend folgt der erste Notartermin, bei dem der Notar den Kaufvertragsentwurf anfertigt. Das geschieht mindestens zwei Wochen vor dem nächsten Termin, bei dem es an die Vertragsunterzeichnung geht.

Bis zur Grundbuchänderung gehört das Haus rechtlich weiterhin dem Verkäufer. Damit dieser es nicht anderweitig veräußert, gibt es die Auflassungsvormerkung. Eine Art „Hausreservierung“.

Über diese informiert der Notar das Finanzamt, das anschließend vom Käufer die Grunderwerbssteuer verlangt. Sobald dieser zahlt, schickt das Finanzamt eine Unbedenklichkeitsbescheinigung an den zuständigen Notar. Dieser kümmert sich um die Grundbuchänderung.

Wann der Käufer den Kaufpreis für das Haus begleicht, steht im Kaufvertrag.

Fazit

Auf die Frage beim Hauskauf: „Was beachten die Käufer?“, gibt es drei Antworten.

  • Erstens: die eigenen finanziellen Möglichkeiten.
  • Zweitens: den Zustand ihres Traumhauses.
  • Drittens: den Ablauf beim Kauf eines Hauses.
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Wer sich über diese drei Dinge informiert, steht beim Immobilienkauf auf der sicheren Seite.

Beitragsfoto: © pressmaster (adobe.com)

Hajo Simons
Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).

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